Historie

SPAR+BAUVEREIN Mannheim – älteste Baugenossenschaft in Baden

Vergangenheit

Am 3.März 1895 fand die Gründungsversammlung der Baugenossenschaft SPAR+BAUVEREIN Mannheim statt. Ein kleiner Kreis Mannheimer Bürger hatte die Initiative ergriffen, um der in der ersten Blütephase der Industrialisierung entstandenen katastrophalen Wohnungsnot entgegenzutreten. Mannheim als Handelsmetropole und Verkehrsknotenpunkt bot beste Voraussetzungen für die Ansiedlung neuer Industriebetriebe, die zahlreiche Arbeitskräfte aus dem Umland anzogen. Die Bevölkerung Mannheims wuchs dadurch innerhalb nur einer Dekade bis 1895 um 50% auf über 91 000 Einwohner; 10 Jahre später hatte sie sich nahezu verdoppelt. Der überwiegend in privaten Händen liegende Wohnungsmarkt konnte mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten.

 

Mit der Gründung des SPAR+BAUVEREINs trat eine Selbsthilfeorganisation auf den Plan, welche sich der Aufgabe stellte, auf genossenschaftlicher Basis entscheidende Impulse für eine Lösung der Wohnungsprobleme zu geben. Diese Aufgabe wurde trotz schwieriger politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit großem Erfolg gemeistert. Auch schwere Rückschläge, wie der Verlust von nahezu 60 % des gesamten Wohnungsbestandes während des zweiten Weltkrieges, haben die kontinuierliche Entwicklung nicht nachhaltig beeinträchtigen können. Der Phase des Wiederaufbaus und des dynamischen Wachstums, die bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts anhielt, folgte ein Abschnitt, in dem die ganze Konzentration der Instandhaltung und Modernisierung des Wohnungsbestandes galt. Rund die Hälfte unseres damaligen Altbestandes profitierte von diesen Maßnahmen.

 

Mit Beginn des Reformprozesses in den Ländern Mittel- und Osteuropas und dem Vollzug der Vereinigung Deutschlands setzte ein nicht erwartetes Bevölkerungswachstum ein, das ein hohes Defizit insbesondere im sozialen Wohnungsbau zur Folge hatte. Der SPAR+BAUVEREIN widmete sich wieder verstärkt der Neubautätigkeit, um seinen Beitrag zur Lösung der angespannten Wohnungssituation in Mannheim zu leisten. Projekte im Niederfeld und „Im Rott“ kennzeichnen diese Phase.

 

… und Zukunft

 

Seit vielen Jahren prägen nicht mehr quantitative, sondern eindeutig qualitative Aspekte, die sich aus der demografischen Entwicklung, dem Umweltschutz und der Einsicht in die Endlichkeit der fossilen Rohstoffreserven ergeben, die Anforderungen an die Wohnungswirtschaft. Die Schaffung altengerechter, Barriere freier Wohnungen – ein Kriterium, das zur Zeit nur rund 10% des gesamten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik erfüllt – sowie die Realisierung einer hohen Energieeffizienz sind unabdingbare Voraussetzungen an zukunftsfähigen Wohnraum, die in zunehmenden Maße zum Abriss bestehender Wohngebäude und deren Ersatz durch Neubauten führen werden.

 

Als eine der ersten Baugenossenschaften hat sich der SPAR+BAUVEREIN geschäftspolitisch auf diese unumkehrbare Entwicklung eingestellt. Das Großprojekt „Schwarzwaldblock“ in Mannheim – Lindenhof, das zum Leuchtturmprojekt der Stadt Mannheim erklärt wurde, und der Neubau in der Mannheimer City (R 7) stehen für diese zukunftsorientierte Ausrichtung.

 

Der SPAR+BAUVEREIN steht bis heute in der Tradition des genossenschaftlichen Wohnungsbaus, dessen Grundprinzipien trotz, aber auch wegen aller Veränderungen im wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Umfeld an Aktualität nicht verloren haben. Im Gegenteil: sie wirken zusätzlich gegen wachsenden Egoismus und Vereinsamung in unserer Gesellschaft, einer Tendenz, die leider auch vor Genossenschaften nicht Halt gemacht hat.

 

Als Vermietungsgenossenschaft konzentrieren wir uns bislang ausschließlich auf die Nutzungsüberlassung von Wohnungen an unsere Mitglieder und sind deshalb steuerbefreit. Eigentumsmaßnahmen sind derzeit nicht geplant.